Auch im zweiten Teil unserer Alumni-Interviewreihe haben wir wieder spannende Einblicke in den Berufsalltag in der PR-Branche bekommen. In diesem Interview blickt Daniel Schenk (Senior Consultant Corporate Communications and Marketing der EOS Gruppe) auf seine Zeit bei campus relations zurück. Doch nicht nur das! Mit uns spricht er über wertvolle Skills, Tipps für den Berufseinstieg und den Aufbau eines professionellen Netzwerks.
Rückblick in die campus-Zeit
Fünf Jahre lang hat Daniel während seines Studiums bei campus relations aktiv mitgewirkt. In seinen Projekten führte er häufig Medienresonanzanalysen (z.B. für die Bobbahn Winterberg oder die Stadtwerke Münster) durch und unterstützte Marketing Münster dabei, die Stadt für Studierende attraktiver zu gestalten.
Während seines Engagements im Vorstand von campus hat er gelernt, wie spannende Projektpartner gewonnen werden können und welche rechtlichen Grundlagen bei der Leitung einer Studierendeninitiative berücksichtigt werden müssen. Auch das Sprechen vor größeren Gruppen und die strukturierte Moderation von Plenen sind Erfahrungen, die Daniel mit in sein Berufsleben genommen hat.
Seine Arbeit begleitet uns bis heute, denn auch in diesem Jahr steht wieder unsere jährliche PR-Messe create imPRessions auf dem Plan (stay tuned!), die Daniel einst mit entwickelt hat.
Mitglied einer Studierendeninitiative wie campus zu sein, bietet neben der Praxiserfahrung in den Projekten die Möglichkeit, schon vor dem Berufseinstieg ein Netzwerk aufzubauen. „Ein Netzwerk zu haben ist unfassbar wichtig!“, sagt Daniel. Daher sein Tipp: Nutze jede Chance zur Vernetzung mit Kommiliton*Innen, Speaker*Innen von Workshops und Studierenden aus anderen Initiativen.
Im Job angekommen - Was macht eigentlich ein Senior Consultant Corporate Communications and Marketing?
Daniel arbeitet in einem Team, das sich nach der Newsroom Logik organisiert und die Themen und Botschaften des Unternehmens über verschiedene Kommunikationskanäle ausspielt. Dabei hat er vor allem zwei Hauptaufgaben: Pressearbeit (aktiv und reaktiv) und interne Kommunikation, z.B. mittels der internationalen Mitarbeiter*Innen-Zeitung der EOS Gruppe.
Seinen Arbeitsalltag beginnt Daniel mit dem Medienspiegel. Dabei beschäftigt er sich mit der aktuellen Print- und Online-Berichterstattung über EOS und die Otto Group sowie aktuelle Branchenthemen. Das ermöglicht eine frühe Erkennung potenzieller Krisen und vor allem: eine frühzeitige Reaktion. Regelmäßig kontrolliert er das Pressepostfach und die -hotline, um mögliche dringende Anfragen schnell zu bearbeiten. Gelegentlich schreibt er auch Beiträge für das Social Intranet und macht sich dort ein Bild von der aktuellen Stimmung der Mitarbeitenden. Gerade in der aktuellen Corona-Zeit, in der fast alle von zuhause arbeiten, ist das wichtig. Gemeinsam mit dem EOS Krisenstab sorgt Daniel dafür, dass alle Kolleg*innen regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen informiert sind.
Ein Mix aus klaren Zielen und Entspanntheit - Tipps für den Berufseinstieg
Was ist wichtig, um in der PR-Branche erfolgreich zu sein? Daniel sitzt mittlerweile bei Bewerbungsgesprächen auf der anderen Seite des Tisches und hat einige Tipps für uns Berufseinsteiger*Innen:
1. „Ohne Praxiserfahrung geht es nicht!“
Mit dem Engagement in einer PR-Initiative ist schon der erste Schritt getan. Allerdings sind auch Praktika und Werkstudententätigkeiten wichtig, um den Einstieg in den Beruf zu erleichtern. Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen helfen dabei, herauszufinden, wo die eigenen Interessen liegen.
2. Nicht entmutigen lassen
Es ist vollkommen normal, nach dem Abschluss viele Bewerbungen schreiben zu müssen. Nicht immer klappt es sofort mit dem Traumjob. Davon sollte man sich aber auf keinen Fall entmutigen lassen. Wichtig ist, die eigenen Ziele im Blick zu behalten und genau zu schauen, welche Schritte auf dem Weg dorthin weiterhelfen.
3. „Es funktioniert nicht, eine Rolle zu spielen.“
Im Bewerbungsgespräch ist Authentizität das A und O. Sprich deine Stärken und Schwächen offen an! Besteh darauf, dass auch dein Gegenüber ehrlich zu dir ist. Stell Fragen und lass dir genau erklären, was dich im Job erwartet. Solltest du nach dem Gespräch ein komisches Bauchgefühl haben, lass lieber die Finger von der Stelle. Die Kultur eines Unternehmens spürt man meist schon beim ersten Kontakt!
4. Einen Plan für die Zukunft haben
Wo möchte ich beruflich hin? Diese Frage sollte sich jede*r von uns stellen und sich die Schritte zu dem Ziel bewusst machen. Möchte ich in einer Agentur arbeiten und mich mit verschiedenen Kunden beschäftigen oder mich lieber tief in die Kommunikation eines einzelnen Unternehmens einarbeiten? Will ich Texte schreiben, Videos drehen, Podcasts produzieren oder Social Media Communities managen? Finde heraus, wo deine Interessen liegen! Das erleichtert dir den Weg in ein erfolgreiches Berufsleben.
Was solltest du für die Arbeit in der PR-Branche mitbringen?
Neugier: Es ist wichtig, Themen und Zusammenhänge verstehen zu wollen und tief in den jeweiligen Bereich einzutauchen, um gute Kommunikation betreiben und andere beraten zu können. Auch das Sammeln vieler Informationen und genaues Zuhören gehören zum Arbeitsalltag in der PR.
Anpassungsfähigkeit: Die Themen und Kommunikationskanäle der Branche ändern sich ständig. Die aktuellen Trends zu verfolgen und sich auf Neues einlassen zu können, ist dabei ein wichtiger Aspekt.
Teamfähigkeit: Kommunikation funktioniert nicht in Einzelarbeit. Bring dich als Teamplayer in die Gruppe ein!
Glaubwürdigkeit/Überzeugungskraft: Um Themen gut vermitteln zu können, sollten sie glaubwürdig transportiert werden. Dabei ist es wichtig, eigene Werte zu haben und hinter den Inhalten zu stehen, die man kommunikativ vertritt.
Lockerheit: Die Arbeit in der PR kann ziemlich stressig sein. Und nicht alle Themen werden dir gefallen. Ein gesundes Bisschen an Entspanntheit schadet nicht.
Verantwortungsbewusstsein: Mit der PR-Arbeit kannst du richtig was bewegen. Damit geht aber auch eine große Verantwortung einher. Du erreichst in diesem Job viele Menschen und diesem Einfluss solltest du dir bewusst sein. Ein verantwortungsvoller Umgang ist gefragt!
„So unterschiedlich wie die Kanäle sind und so unterschiedlich wie die Zielgruppen und Themen sind, so verschieden sind auch die Leute, die Kommunikation betreiben", sagt Daniel.
Der Name des Arbeitgebers ist nicht unbedingt entscheidend
Große Firmen im Lebenslauf bedeuten nicht gleich bessere Chancen im Bewerbungsprozess. Viel wichtiger sind die Aufgaben. Es wird eher gefragt „Was hat die Person gemacht?“ als „Wo hat die Person gearbeitet?“. In kleineren Unternehmen können oftmals noch tiefere Einblicke gewonnen werden und du hast möglicherweise die Chance, eigenverantwortlicher zu arbeiten. Der Name eines großen Unternehmens ist also nicht alles – der Inhalt der Praxiserfahrung macht den Unterschied.
Möglichst früh stark vernetzen - Netzwerken und Personal Branding
„LinkedIn ist das Facebook der Berufswelt.“ In der PR-Branche spielen Plattformen wie LinkedIn und Xing, und der Begriff Personal Branding eine große Rolle. Daniel rät dazu, sich schon während des Studiums in der Branche zu vernetzen. Doch wie baut man sich ein Netzwerk auf?
Folgst du schon unserer campus relations Seite auf LinkedIn? Dort posten wir alle Updates und du kannst dich direkt mit campus-Kontakten vernetzen.
Du hast an einem interessanten Workshop teilgenommen? Schicke dem Speaker oder der Speakerin doch eine Anfrage auf LinkedIn (am besten natürlich mit einem inhaltlichen Bezug). Wenn das eigene LinkedIn Profil gerade erst am Anfang steht, kann es sich lohnen, auf die Qualität der Kontakte zu achten und selbst nicht jede Anfrage ungeprüft anzunehmen. Die gemeinsamen Vernetzungen werden deinen Kontakten nämlich angezeigt und somit wirbst du indirekt für diese. Achte also darauf, dass du dich mit seriösen Personen verlinkst.
Auch regelmäßiges Posten und Kommentieren in diesen beruflichen Netzwerken hält Daniel für sinnvoll. Und dabei brauchst du dich nicht von der inhaltlich hohen Qualität der Beiträge anderer einschüchtern lassen: jede*r fängt einmal irgendwo an! Poste doch über ein spannendes Seminar und teile deine Key-Learnings mit deinen Kontakten. Auch Kommentare und Nachfragen zu anderen Beiträgen zeigen deine Interessen und können eine Möglichkeit sein, sich in aktuelle Themen einzubringen.
Der nächste Tipp von Daniel ist: Lasse deine Kenntnisse mit der Endorsement-Funktion bestätigen. Hast du in einem Praktikum viel mit Photoshop gearbeitet? Diesen Skill kann dir das Unternehmen anerkennen und deine Qualifikationen werden hervorgehoben.
LinkedIn ist zudem eine gute Plattform, um sich über die relevanten Themen in bestimmten Berufsfeldern zu informieren. Du weißt schon genau, in welche Richtung du gehen willst? Folge den wichtigen Unternehmen und Personen in diesem Bereich und verschaffe dir mit Hilfe der Beiträge einen Überblick. So kannst du schon früh ein wenig Insider-Wissen sammeln und in deinen eigenen Posts Trendthemen aufgreifen.
Für Daniel steht fest: „Es ist eine kontinuierliche Aufgabe, sein LinkedIn-Profil zu pflegen.“ Doch es lohnt sich, denn man profitiert von einem wertvollen Netzwerk. Wir vom Corp-Com Team haben nun auch einen weiteren Kontaktpunkt in der großen weiten Berufswelt: Daniel Schenk. Vielen Dank für das tolle Interview!
Maj-Britt Maretzke
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