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Von Wahlkämpfen und Wutbürgern - Tobias Bollmann zur politischen Kommunikation


Am Montag den 30. April 2018 durften wir bei campus relations e.V. einen spannenden Vortrag des stellvertretenden Vorsitzenden der CDU Münster Tobias Bollmann zum Thema politische Kommunikation anhören. Dabei ging es hauptsächlich um die Frage, was politische Kommunikation so komplex macht und wie soziale Medien für diese zielführend genutzt werden können. Im Fokus lag insbesondere der Umgang mit Hasskommentaren und Internet-Trollen auf Facebook, Twitter & Co. 

Ein entscheidender Faktor, der politische Kommunikation von klassischer PR abhebt ist laut Bollmann die Tatsache, dass Wähler an Stelle von Kunden erreicht werden sollen. Da Politik sehr schnelllebig und vielschichtig ist, sei es außerdem schwer Standpunkte und politische Ansichten auf Social-Media Plattformen hinreichend darzustellen. 280 Zeichen würden eben nicht ausreichen, um potentiellen Wählern zufriedenstellende Erklärungen komplexer Themen zu liefern.


Außerdem fehle es an vielen Stellen noch am Verständnis digitaler Kommunikationskanäle und deren Eignung für verschiedenste Aktionen. Während im Wahlkampf immer viel Geld, Zeit und Arbeit in politische Kommunikation gesteckt wird, fehlt diese Motivation oft in den Monaten, die nicht vom Wahlkampf geprägt sind. Auf die Frage, wie diese Mängel behoben werden können, soll auch campus relations e.V. helfen, Antworten zu finden. Anhand einiger positiver Beispiele der Krisenkommunikation der CDU Münster (in diesem Fall in Reaktion auf den Anschlag am Kiepenkerl vom 7. April 2018) zeigte Herr Bollmann die Komplexität eines einzelnen Postings durch Politiker oder politische Parteien auf. Es müsse auf die richtige Wortwahl, den richtigen Inhalt und den richtigen Zeitpunkt geachtet werden, da ein einziger Fehler bereits schwere Folgen für das Image der reagierenden Partei haben könne.

In einer spannenden Diskussion zwischen den Mitgliedern von campus relations e.V. und Herrn Bollmann wurden schließlich Möglichkeiten zur langfristigen Verbesserung des Online-Auftritts der Partei besprochen. Dabei ging es um den Umgang mit Hasskommentaren von Parteigegnern und mit von Robotern generierten Beiträgen. Ebenso wurde die Bedeutung einzelner sozialer Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter für spezifische Zielgruppen besprochen.

Sind wir jetzt alle CDU-Wähler? Erarbeiten wir eine Wahlkampagne für die CDU? Wird campus relations e.V. nun politisch?

Nein. Der Vortrag war für uns Mitglieder eine tolle Chance, sich der Bedeutung politischer Kommunikation online als auch offline bewusst zu werden. Es ist interessant für uns als PR-Initiative zu verstehen, inwiefern sich politische Kommunikation von klassischer Öffentlichkeitsarbeit unterscheidet und vor welchen Herausforderungen Parteien und ihre Mitglieder dabei stehen. Das Projekt mit der CDU Münster ist daher kein politisches Statement von campus relations e.V.. Wir sehen die Zusammenarbeit als Möglichkeit, uns außerhalb unserer Komfortzone zu bewegen und neue Erfahrungen auf dem Gebiet der politischen Kommunikation zu sammeln.

Anne Holst & Alessa Cramer

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